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Schulterkrankheiten

Die Schulter ist durch ihren komplexen Aufbau besonders anfällig für Verletzungen und Verschleiß. Die Diagnostik bei Beschwerden ist entsprechend aufwendig.

Das Schultergelenk ist ein sehr komplexes Gelenk, das sich in seiner Gesamtfunktion aus mehreren, teils kleineren Gelenken zusammensetzt. Aufgrund dieser Anordnung sind deutlich größere Bewegungsausmaße als in anderen Gelenken möglich.

Um diese Beweglichkeit zu erlauben, hat es im Vergleich zu anderen großen Gelenken (z.B. Hüftgelenk) eine geringere knöcherne Führung. Deshalb ist für eine gute Funktion neben den formgebenden Knochen das Zusammenspiel von vielen verschiedenen Muskelgruppen und Band- bzw. Kapselstrukturen erforderlich.

Vergleichbar ist dies mit einem Uhrwerk, in dem alle Zahnrädchen ineinandergreifen, und alles stillsteht, sollte eines ausfallen. Kommt es im Schultergelenk zu Schädigungen eines dieser „Rädchen“, kann die gesamte Funktion der Schulter erheblich eingeschränkt sein.

Vorgehensweise

Der komplexe Aufbau des Schultergelenkes macht eine genaue und gezielte Diagnostik zur Ursachenforschung des Schulterschmerzes erforderlich.

Unerlässlich ist die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese): Dauer und Art der Beschwerden werden erhoben, um Hinweise auf die Erkrankung zu gewinnen bzw. andere Ursachen des Schulterschmerzes, z.B. Erkrankungen der Halswirbelsäule zu erkennen. Gerade an der Schulter gibt es eine große Zahl an klinischen Untersuchungen und Tests, die bereits deutliche Hinweise auf die Art der Erkrankung liefern können.

Ergänzt wird die Untersuchung durch eine gezielte Röntgendiagnostik, bei der sich Fehlstellungen der Gelenkpartner, Gelenkverschleiß/Arthrosen, Kalkeinlagerungen und weitere Veränderungen feststellen lassen.

Eine schnelle, schonende und günstige Untersuchungsmethode stellt die Sonografie/Ultraschalldiagnostik dar. In manchen Fällen ist zur genaueren Beurteilung eine Kernspintomografie erforderlich, in der sich nochmals genauer und gezielter die verschiedenen Strukturen der Schulter darstellen lassen.

Ergänzende Untersuchung

In Ausnahmen wird die Diagnostik durch eine Computertomografie oder Szintigrafie ergänzt. Die Szintigrafie ist ein nuklearmedizinisches Verfahren, mit dessen Hilfe sich Durchblutung und Stoffwechselaktivität des Gewebes darstellen lassen.

Schulterkrankheiten

Von der Rotatorenmanschette erfährt der Laie im Normalfall erstmals, wenn sie gerissen ist. Diese Muskelgruppe, bestehend aus vier Einzelmuskeln (Subscapularis, Supraspinatus, Infraspinatus und Teres minor), zieht vom Schulterblatt zum Oberarmkopf. Dank dieser Rotatorenmanschette sind wir in der Lage, unseren Arm zu heben und nach außen zu drehen.

Meistens ist ein Rotatorenmanschetteneinriss auf Verschleiß zurückzuführen, weshalb in überwiegender Zahl der Fälle ältere Patienten davon betroffen sind. Der Einriss kann aber auch durch äußere Einwirkung auf die Schulter durch eine Verletzung erfolgen.

Die Therapie erfolgt in Abhängigkeit von der Größe des Risses, der Sehnenqualität (MRT), den Begleitschäden.

Bei vollständigen Rissen und ausreichend guter Sehnenqualität sollte eine Operation mit Naht/Rekonstruktion der Sehne erfolgen, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

Bei unvollständigen und sehr großen, nicht rekonstruierbaren Rissen kann auch eine konservative Therapie in Abhängigkeit zu den Begleitschäden erfolgen.

Mehr Informationen unter Häufige Beschwerden: Rotatorenmanschetten-Einriss


Bei einem Impingement- oder Engpass-Syndrom wird Gewebe zwischen Oberarmkopf und Schulterdach eingeklemmt, was zu einer Bewegungseinschränkung des Gelenks führt. Beim echten (Outlet-)Impingementsyndrom wird diese Enge hauptsächlich durch Knochenanbauten, bestimmte angeborene Fehlformen des Schulterdachs, Arthrosen des Schultereckgelenkes oder prominenten Warzenfortsätzen des Oberarmkopfes hervorgerufen. Allerdings kann der Raum auch durch Schwellungen des Schleimbeutels, Kalkeinlagerungen und Fehlbelastungen verengt sein.

Die Diagnose des Impingementsyndroms erfolgt durch Erhebung der Krankengeschichte, eine genaue körperliche Untersuchung, Röntgendiagnostik, Ultraschall und ggf. Kernspintomografie.

Zunächst wird stets ein konservativer, nicht operativer Therapieversuch unternommen, der in sehr vielen Fällen erfolgreich ist.

  • Konservative Therapie: Entzündungshemmende bzw. schmerzlindernde Medikamente, subacromiale Infiltration, Krankengymnastik sind klassische Behandlungsmethoden. Als weitere Möglichkeit gibt es die Stoßwellentherapie.
  • Operative Therapie: Sollten die konservativen Maßnahmen zu keiner Beschwerdebesserung führen bzw. ist der Befund stark ausgeprägt kann eine wenig belastende Operation durchgeführt werden.

Mehr Informationen unter Häufige Beschwerden: Impingement


Bei der Luxation handelt es sich um eine Ausrenkung der Schulter. Diese kann entweder von einem Unfall oder einer angeborenen Schwäche der Schulterkapsel und –bänder resultieren. Nur eine kleine, aber falsche Bewegung reicht aus, damit sich die Schulter ausrenkt bzw. auskugelt.

Dabei rutscht der Gelenkkopf des Oberarmknochens aus der Gelenkpfanne des Schulterblatts. Gleitet der Gelenkkopf komplett aus der Gelenkpfanne, handelt es sich in der Fachsprache um eine vollständige Luxation, geschieht dies nur teilweise, um eine partielle Luxation.

Auch wenn es wenige oder keine Beschwerden gibt, sollte man einen Orthopäden aufsuchen, um Folgeschäden zu vermeiden. Die Behandlung erfolgt entsprechend der Begleitverletzungen und des Beschwerdebildes.

Von der Instabilität der Schulter haben viele schon gehört, aber was genau ist an der Schulter instabil? Es sind die Komponenten, die im gesunden Zustand für die Stabilität der Schulter sorgen: hauptsächlich Muskeln, die Schulterkapsel mit ihren Bändern, das Labrum glenoidalis (Knorpellippe der Gelenkpfanne) und die knöcherne Führung.

Sind Teile dieses Stabilisierungsappartes verletzt oder schwach, spricht man von einer Instabilität, die in vielen Fällen Ausrenkungen zur Folge hat. Die Instabilität der Schulter kann angeboren sein oder durch Verletzungen hervorgerufen werden.

Mehr Informationen unter Häufige Beschwerden: Schulter-Luxation


Der große Oberarmbeugemuskel, der Bizeps, setzt mit einer langen und einer kurzen Sehne an unterschiedlichen Stellen des Schulterblattes an. Vor allem die lange Bizepssehne (LBS), die frei durch das Schultergelenk läuft, ist anfällig für Verletzungen und Entzündungen.

    Mögliche Erkrankungen und Verletzungen:
  • SLAP-Läsion
  • Pulley-Läsion
  • Tendinitis/Entzündungen der LBS
  • Riss/Teileinriss der LBS

Die Verletzungen der langen Bizepssehne (LBS) sind schwer zu erkennen und können deshalb meistens nur von erfahrenen Orthopäden diagnostiziert werden.

Sowohl Ultraschall als auch Röntgen geben oft keine sicheren Hinweise und auch in der MRT lässt sich die SLAP-Läsion und die Pulley-Läsion häufig nicht immer nachvollziehen, da hierfür ein Kontrastmittel direkt in das Gelenk gespritzt werden müsste. Zu sehen sind jedoch oft indirekte Hinweise wie Entzündungszeichen und andere Begleitschäden (z.B. Riss der Rotatorenmanschette).

Hinweisgebend sind deshalb oft nur eine genaue Erhebung der Krankengeschichte (Unfälle, Sportarten, Beschwerdebild) und eine gezielte Untersuchung des Schultergelenkes.

Die Kalkschulter zählt zu den Erkrankungen, bei denen Betroffene lange Zeit oft gar nicht wissen, dass sie ein Gesundheitsproblem haben. Denn zunächst gibt es in der Regel keine Beschwerden, im weiteren Verlauf kann sich die Kalkschulter jedoch durch starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen bemerkbar machen.

Besonders heimtückisch: Die Schmerzen treten nicht nur bei bestimmten Bewegungen, sondern auch im Ruhezustand auf, so dass besonders stark betroffene Patienten kaum mehr schlafen können.

Die Beschwerden können in den allermeisten Fällen konservativ behandelt werden:

  • entzündungshemmende bzw. schmerzlindernde Medikamente
  • subacromiale Infiltration
  • Stoßwellentherapie

Mehr Informationen unter Häufige Beschwerden: Kalkschulter

Die Schultergelenksarthrose, medizinisch Omarthrose genannt, ist eine im Vergleich zur Hüft- oder Kniegelenksarthrose seltener vorkommende Verschleißerkrankung des Gelenksknorpels der Schulterpfanne (Glenoid) und des Oberarmkopfes.

Der gesunde Knorpel sorgt zusammen mit der Gelenkflüssigkeit (Synovia) im Gelenk dafür, dass keine direkte Reibung zwischen dem Oberarmkopf und der Schulterpfanne stattfindet. Ist der Knorpel intensiv abgenutzt, reibt Knochen auf Knochen. Diesem Zustand voraus geht meist ein jahrelanger fortschreitender Verschleiß, bei dem der Schmerz immer mehr zu und die Beweglichkeit immer weiter abnimmt.

Je nach Beschwerdebild und Ausprägung der Arthrose gibt es verschiedene konservative und operative Therapiemöglichkeiten.

Mehr Informationen unter Häufige Beschwerden: Schultergelenksarthrose, Oberarmkopfnekrose, Cuff-Arthropathie